Dokument-Nr. 1080
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
München, 19. November 1922
Regest
Pacelli ruft Gasparri die Korrespondenz aus dem Jahr 1919 über die Veröffentlichung eines Telegramms des bayerischen Gesandten beim Heiligen Stuhl von Ritter an die bayerische Regierung über die Position Pius' X. zur Haltung Österreich-Ungarns gegenüber Serbien Ende Juli 1914 in Erinnerung. Der Nuntius teilt nun den exakten Wortlaut des Telegramms, den ihm das bayerische Außenministerium vertraulich überließ, mit. Der Sekretär des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Eisner, Fechenbach, der das Telegramm seinerzeit dem französischen Journalisten Payot hatte zukommen lassen, wurde wegen Hochverrats zu elf Jahren Gefängnis verurteilt. Reichsjustizminister Gürtner verteidigte diese harte Strafe auf Anfrage der SPD im bayerischen Landtag unter anderem damit, dass dem Heiligen Stuhl durch die Veröffentlichung des Telegramms die Übernahme einer Vermittlerrolle als neutrale Macht im Friedensprozess unmöglich gemacht wurde. Der ehemalige bayerische Justizminister Roth stimmte Gürtner in dieser Einschätzung zu. Die bayerische Regierung bemühte sich darum, dass der Text des Telegramms weder während des Prozesses noch im Landtag verlesen wurde. Im Reichstag wurde eine ähnliche Anfrage wie im bayerischen Landtag gestellt, woraufhin sich Pacelli sowohl über die Vertretung der Reichsregierung in München als auch über einen Vertrauensmann in der Zentrumsfraktion - wahrscheinlich handelt es sich hierbei um seinen Vertrauten Kaas - dafür einsetzte, dass die Reichsregierung sich in gleicher Richtung wie die bayerische Regierung betätigt.Betreff
Processo Fechenbach – Telegramma del Barone de Ritter (271 Luglio 1914)
Coi miei rispettosi Rapporti NN. 12703 e 13327 rispettivamente in data del 16 Maggio e del 22 Giugno 1919 (riscontrati coi venerati Dispacci NN. 91639 e 92924) ebbi l'onore di riferire all'Eminenza Vostra Reverendissima circa la pubblicazione, avvenuta nell'Aprile 1919 su alcuni giornali francesi (Journal








In seguito a tale divulgazione, l'antico Segretario di Kurt Eisner


48v
in discorso al giornalista René
Payot






Il Governo bavarese

49r
vamente alla pubblicità il testo del telegramma in
questione, allo scopo di prevenire ulteriori commenti e polemiche. Siccome poi una simile
interpellanza era stata presentata anche al Reichstag




Nel riferire quanto sopra all'Eminenza Vostra, m'inchino umilmente al bacio della s. Porpora e con sensi di profondissima venerazione mi pregio confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑Hds. von unbekannter Hand von "24" zu "27" korrigiert, vermutlich von
Pacelli.
2↑Hds. von unbekannter Hand von "24" zu "27" korrigiert,
vermutlich von Pacelli.