Dokument-Nr. 15640
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 16. Januar 1926
Regest
Pacelli fragt nach, ob Gasparri ihn mit der verspätet abgesandten Weisung vom 31.Dezember 1925 dazu autorisierte, vertrauliche Verhandlungen mit der preußischen Regierung über die Ernennung des Domkapitulars in Posen Paech zum Apostolischen Administrator von Tütz aufzunehmen. Der Nuntius fühlt sich im Gewissen dazu verpflichtet, dem Kardinalstaatssekretär mitzuteilen, dass der Ministerialdirektor im preußischen Kultusminister während Pacellis Abwesenheit im November den Nuntiaturrat Centoz über Berichte der polnischen Presse gegen die Ernennung des Propstes und Dekans in Schneidemühl Gramse informierte. Auch Pacelli wurde von mehreren Seiten auf die Intervention der polnischen Regierung beim Heiligen Stuhl bezüglich die Ernennung angesprochen. Der Nuntius wiederholt, dass es seiner Auffassung nach gefährlich ist, gegenüber der preußischen Regierung fehlende polnischen Sprachkenntnisse Gramses als Grund für die Nichternennung anzugeben, sondern dass gesundheitliche Gründe vorzuziehen wären. Pacelli befürchtet einen schweren diplomatischen Zwischenfall, sollte der Heilige Stuhl sein heiliges Recht in Anspruch nehmen und die preußische Regierung nicht vor der Ernennung Paechs zum Apostolischen Administrator von Tütz informieren. Ein solches Vorgehen würde die ohnehin schon wegen des Polenkonkordats sehr ausgeprägten, wenn auch unbegründeten Ressentiments gegen den Heiligen Stuhl schüren und die Wahrscheinlichkeit zerstören, in nicht allzuferner Zukunft ein Konkordat mit Preußen und dem Reich abschließen zu können. Pacelli bittet um Instruktionen.Betreff
Circa la nomina del nuovo Amministratore Apostolico di Tütz
Il venerato Dispaccio dell'Eminenza Vostra Reverendissima N. 50539 del 31 Dicembre p. p. – partito da Roma (come risulta dal timbro postale) il 13 corr. – mi è giunto stamane.
Poiché il sullodato Dispaccio sapientemente osserva essere prassi comune per la nomina di un Amministratore Apostolico



È tuttavia mio dovere di coscienza di riferire all'Eminenza Vostra che il Direttore ministe-
64v
riale nel Ministero del Culto prussiano, Sig.
Trendelenburg





65r
solleverebbe, per quanto ingiustamente, un grave
incidente, aumenterebbe nel Governo la diffidenza ed il risentimento già così vivi (sebbene,
certo, irragionevoli) a causa delle disposizioni del Concordato colla
Polonia


In attesa, peraltro, delle ossequiate istruzioni dell'Eminenza Vostra, m'inchino umilmente al bacio della Sacra Porpora e con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Pacelli Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico