Dokument-Nr. 20429
Pacelli, Eugenio
an Perosi, Carlo
[Berlin], 10. Oktober 1929
Regest
Pacelli sendet dem Sekretär der Konsistorialkongregation Perosi die Supplik des Rottenburger Bischofs Sproll zurück, der um die Ernennung des Rottenburger Domkapitulars Fischer zu seinem Weihbischof bat. Der Nuntius teilt mit, dass er Sproll im Rahmen des Freiburger Katholikentags über den Wunsch der Kongregation informierte, weitere Kandidaten für das Amt des Weihbischofs zu nennen. Pacelli leitet das entsprechende Schreiben Sprolls weiter, in dem der Bischof den Rottenburger Domkapitular Kaim sowie den Rektor des Wilhelmstifts in Tübingen Stauber vorschlägt. Der Nuntius übermittelt Informationen über alle drei Kandidaten, die er bereits im Jahr 1926 als Ordinarius in Rottenburg in Betracht gezogen hatte. Fischer kennt als Regens des Priesterseminars die Priester der Diözese, von denen er aufrichtig verehrt wird, gut. Er gilt als frommer und vorbildlicher Priester. Im Bereich der Lehre scheint er allerdings etwas schwach zu sein. Er ist vor allem ein praktisch veranlagter Mann, der sehr eifrig in der Seelsorge tätig und vom Sentire cum Ecclesia tief durchdrungen ist. Kaim ist ein entfernter Verwandter des umstrittenen Generalvikars Kottmann, dessen Vorstellungen er zu teilen scheint. Als Abgeordneter im Württembergischen Landtag genießt er Ansehen im weltlichen Bereich, jedoch nicht beim Klerus, weil er nicht schweigen kann. Stauber gilt als hervorragender Priester und treuer Anhänger des Heiligen Stuhls. Er leitet das Wilhelmstift gut, wenngleich die Schüler ihn als zu streng erachten. Pacelli bezeichnet es als Verlust, sollte er den Posten als Rektor verlassen. Als Bischof müsste er seine impulsive Natur bändigen und mehr Zurückhaltung üben. Insgesamt hält der Nuntius Kaim für nicht geeignet. Trotz der genannten Mängel bezeichnet er Fischer und Stauber als qualifiziert, wobei er Fischer als Weihbischof vorziehen würde.Betreff
Sulla nomina di un Ausiliare per il Revmo Mons. Vescovo di Rottenburg





7v
Del Revmo Mons.
Francesco Giuseppe Fischer
Il Canonico Dr. theol. h. c. Emilio Kaim è parente (in terzo grado) del Vicario generale Mons. Kottmann


Il Revmo Mons. Stauber, indicato come ottimo sacerdote, fedele alla S. Sede, zelante cultore della liturgia, buon conoscitore del clero, governa bene il Convitto teologico, ove - secondo quanto mi riferiva il P. Spirituale, Rev. Roberto Köppel S. J.

A mio umile e subordinato avviso,
8r
il secondo candidato, vale a dire il Can. Kaim,
non è atto all'alto ufficio; lo sarebbero invece, malgrado i difetti suaccennati, il primo
ed il terzo, sebbene, trattandosi non di un Vescovo residenziale, ma di semplice Ausiliare,
il Revmo Mons. Fischer parrebbe forse, tutto sommato, preferibile.Nel sottoporre quanto sopra al giudizio dell'E. V., m'inchino