Dokument-Nr. 4078
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 15. Juni 1929
Regest
Pacelli teilt mit, dass er am Vormittag das Konkordat mit Preußen unterzeichnete. Um 11 Uhr begab er sich mit dem Nuntiaturauditor Pacelli und seinem Privatsekretär Gehrmann ins preußische Staatsministerium, wo neben dem Ministerpräsidenten Braun auch Kultusminister Becker, Finanzminister Höpker Aschoff, die Staatssekretäre Weismann und Lammers, der Ministerialdirektor Trendelenburg sowie der Bonner Juraprofessor Heyer anwesend waren. Nach dem Austausch der Vollmachten wurde das Konkordat in zwei Originalen unterzeichnet, von denen Pacelli eines beilegt. Anschließend hielt Braun eine kurze Rede, auf die der Nuntius mit den ebenfalls beiliegenden Worten antwortete. Pacelli erinnert an seinen letzten Bericht, in dem er darlegte, dass die deutsche Formulierung "Unter Würdigung dieser Listen" in Artikel 6 und noch mehr die Formulierung "Tenendo presenti queste liste" im Italienischen eindeutig ausschließt, dass der Heilige Stuhl an die Kandidatenlisten der Domkapitel für die Bischofsernennung gebunden ist. Der Nuntius berichtete, dass die Regierung auf eine solche förmliche Erklärung verzichten wollte, um gegenüber dem Parlament versichern zu können, dass das Konkordat keinen geheimen Zusatz hat. Dennoch teilte Becker dem Nuntius mit, dass die Regierung bereit war, eine solche offizielle Erklärung abzugeben. Denn wenn der Heilige Stuhl Interesse daran hatte, möglichst nicht an die Listen gebunden zu sein, so zeigte die Regierung ihrerseits Interesse daran, dass der Heilige Stuhl möglichst viele Personen aus den Listen wählt. Daher wurde vereinbart, dass ein entsprechendes Dokument neben dem Konkordat und dem Schlussprotokoll in italienischer und deutscher Version unterzeichnet wird. Allerdings teilte Becker den Nuntius kurz vor der Unterzeichnung aufgeregt mit, dass Braun Bedenken habe, dieses Dokument zu unterzeichnen, aus Sorge darum, der Geheimdiplomatie bezichtigt zu werden. Deshalb bat der Kultusminister darum, dieses Dokument nicht zu unterzeichnen. Da Pacelli darin keinen Nachteil sah und diese Note in der entsprechenden Weisung, mit der der Papst den Nuntius autorisierte, das Konkordat abzuschließen, nicht ausdrücklich gefordert wurde, willigte Pacelli ein. Somit kann die Regierung nicht vom Heiligen Stuhl verlangen, dass er Kandidaten aus den Listen auswählt. Becker bestätigte auf Nachfrage das Recht, dass der Nuntius an geeigneter Stelle die Position des Heiligen Stuhls darlegen könne. Der Kultusminister erklärte bereits in einem Interview, dass der Heilige Stuhl bei der Wahl der Bischöfe nicht an die Kandidatenlisten der Domkapitel gebunden sei.Betreff
Firma del Concordato colla Prussia
Come compii già il dovere di comunicare telegraficamente all'Eminenza Vostra Reverendissima, ebbe ieri luogo la firma della solenne Convenzione


Alle ore 11 mi recai, accompagnato dal Consigliere di questa Nunziatura, Revmo Mons. Centoz









Nel mio ossequioso Rapporto N. 41603 del 29 Maggio scorso richiamai rispettosamente l'attenzione dell'Eminenza
154v
Vostra
sulla interpretazione della frase "Unter Würdigung dieser Listen" dell'articolo 6


155r
stro Presidente aveva difficoltà di firmare
quell'atto, perché temeva di essere accusato di fare della "diplomazia segreta". Mi pregò
quindi di rinunziare al medesimo, ripetendomi che rimaneva inteso che la S. Sede non
era legata alle liste, ma avrebbe scelto soltanto nach Möglichkeit fra i nomi in esse
contenuti i tre candidati da designarsi al Capitolo: mi assicurò anzi che avrebbe spiegato
ciò apertamente anche in pubblico. Poiché nelle istruzioni impartitemi col venerato
telegramma cifrato N. 92 non si esigeva la Nota in questione,
considerai che, qualora questa venisse ad omettersi, sarebbe stato piuttosto a vantaggio
della Santa Sede; infatti rimaneva sempre indubitato il principio non essere essa vincolata
alle liste, mentre che, d'altra parte, la Santa Sede non assumeva più altro impegno di
fronte al Governo, all'infuori di quello generalissimo ed assai vago di "tener presenti" le
liste stesse. Il Governo, invero, il quale aveva ora chiesto che si tralasciasse la Nota
anzidetta, non poteva più esigere che la Santa Sede scegliesse il più possibile
(möglichst) dalle liste la terna da rimettersi al Capitolo. Ma, nell'acconsentire
alla domanda del Dr. Becker, dichiarai al medesimo che riservavo esplicitamente alla
S. Sede il diritto di esprimere, – ad esempio, mediante una annotazione al detto
articolo, allorché il Concordato sarà pubblicato ufficialmente negli Acta Apostolicae Sedis
155v
gere che – come rilevo dal numero
di oggi del Reichsbote
Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico