Dokument-Nr. 4082
Pacelli, Eugenio
an Gasparri, Pietro
Berlin, 15. August 1929
Regest
Pacelli übersendet den endgültigen Wortlaut des Notenaustauschs mit dem preußischen Ministerpräsidenten Braun zur Schulfrage in deutscher und italienischer Übersetzung. Der Heilige Stuhl kann sie in den Acta Apostolicae Sedis veröffentlichen. Pacelli unterbreitet hierzu vier Vorschläge. Erstens erinnert er daran, dass die Übereinkunft zwischen Preußen und dem Heiligen Stuhl auf Wunsch der Regierung im Deutschen als Vertrag und im Italienischen als "solenne convenzione" bezeichnet wird. Als lateinischen Titel schlägt Pacelli die Formulierung "sollemnis Conventio seu Concordatum" vor. Schließlich gaben die zuständigen preußischen Minister falsche Erklärungen ab, als ob die unterschiedliche Terminologie einen inhaltlichen Unterschied machen würde. Der Nuntius zitiert aus einer entsprechenden Erklärung des Finanzministers Höpker-Aschoff, der behauptete, dass lediglich ein Vertrag, der alle erdenklichen Rechtsbeziehungen zwischen einem Staat und dem Heiligen Stuhl behandelt, als Konkordat bezeichnet werden könne und dass sich der aktuelle Vertrag ausschließlich auf die Punkte bezieht, die bereits in den Zirkumskriptionsbullen des 19. Jahrhunderts behandelt wurden. Pacelli weist diese Interpretation zum einen mit Verweis auf das Wormser Konkordat zurück. Zum anderen legt er Wert darauf, dass die gegenwärtige Konvention mit Preußen über die Zirkumskriptionsbullen hinausgeht. Die von Pacelli vorgeschlagene Formulierung zielt darauf ab, diesen falschen Vorstellungen entgegenzuwirken und die substanzielle Gleichwertigkeit der Begriffe "feierliches Übereinkommen" und "Konkordat" aufzuzeigen. Letztlich weist der Nuntius darauf hin, dass es gängige Praxis auch unter Nichtkatholiken ist, die Übereinkunft als das zu bezeichnen, was sie ist, nämlich als Konkordat. Zweitens schlägt Pacelli vor, eine Anmerkung in einer Fußnote zu den in Artikel 4 genannten Staatsleistungen hinzuzufügen. Drittens bittet er unter Verweis auf seinen Bericht vom 15. Juni um eine Fußnote mit einer Anmerkung zur Formulierung in Artikel 6 "unter Würdigung dieser Listen" betreffend die Bischofseinsetzung. Viertens bittet er auch um eine Anmerkung zu Artikel 9, um Missverständnisse und Missbräuche zu verhindern.Betreff
Rispettose osservazioni in vista della pubblicazione del Concordato prussiano negli
Acta Apostolicae Sedis
Mi do premura di trasmettere qui accluso all'Eminenza Vostra Reverendissima il testodefinitivo e la traduzioneitaliana delle Note






Riguardo a tale pubblicazione mi sia altresì permesso di fare subordinatamente le seguenti proposte:
1°) Nel titolo in lingua latina potrebbe, a mio umile avviso, porsi: "Inter Sanctam Sedem et Borussiae Rempublicam sollemnis Conventio seu Concordatum". – Come all'Eminenza Vostra è ben noto, il S. Padre

190v
cui diede luogo la pubblicazione del testo del
Concordato, si diedero anche dai Ministri competenti delle spiegazioni false, quasi che cioè
quella diversa terminologia importasse una differenza essenziale. Così, per citare un solo
esempio, si espresse il Ministro delle Finanze, Dr. Höpker
Aschoff




191r
anche il patronato dello
Stato

2°) All'art. 4 capov. 4


3°) Egualmente nell'articolo 6 capov. l


191v
N. 41715 del 15 Giugno scorso avente per oggetto "Firma del
Concordato colla Prussia".4°) Nell'articolo 9 capov. 1 lett. c




Chinato umilmente al bacio della Sacra Porpora, con sensi di profondissima venerazione ho l'onore di confermarmi
Di Vostra Eminenza Reverendissima
Umilissimo Devotissimo Obbligatissimo Servo
+ Eugenio Arcivescovo di Sardi
Nunzio Apostolico
1↑"Con questa disposizione" bis "Codice di diritto canonico
hds. am linken Seitenrand von unbekannter Hand hervorgehoben, vermutlich vom
Empfänger.