Dokument-Nr. 6798
Pacelli, Eugenio
an [Canali, Nicola]
Berlin, 28. April 1927
Regest
Pacelli berichtet dem Assessor des Heiligen Offiziums, Nicola Canali, durch Pizzardo von einem Brief Canalis an Pizzardo erfahren zu haben. Der Nuntius fühlt sich nun Merry del Val und Canali gegenüber zu einer Erklärung über sein Vorgehen in Bezug auf das Rundschreiben des Heiligen Offiziums über die Hochkirchliche Bewegung und die Zeitschrift "Una Sancta" verpflichtet. Er erläutert, dass sein Telegramm vom 16. April 1927 an das Staatssekretariat gegangen ist, da es sich um ein verschlüsseltes Telegramm gehandelt hat. Ferner war sein Brief an Pizzardo vom 17. April 1927 eine rein private Äußerung und er war davon ausgegangen, dass Pizzardo die Angelegenheit mündlich bespricht und nicht seinen Brief weiterleitet. Der Nuntius bittet, seine Stellungnahme zu dem Rundschreiben des Heiligen Offiziums zu verzeihen. Als Rechtfertigung verweist er auf die erregte Stimmungslage in Deutschland gegenüber dem Heiligen Stuhl wegen des Konkordats und der Schulfrage. Pacelli erkennt seinen Fehler; er fühlt sich von seinem Amt überfordert und wünschte, sich ins Privatleben zurückziehen zu können.Der Nuntius hat von Gasparri mit dem Telegramm Nr. 42 die Weisung erhalten, die Bischöfe zu instruieren, zumindest dem Klerus und den Laien notwendige Richtlinien zu erteilen, wenn sie eine Veröffentlichung des Rundschreibens als ungelegen ablehnten. Dies habe der Nuntius über ein vertrauliches Rundschreiben erledigt. Eine Kopie davon habe er zudem für den Bereich der bayerischen Nuntiatur dem Münchner Erzbischof, Kardinal von Faulhaber, zukommen lassen.
Der Breslauer Kardinal Bertram rät von der Publikation des Rundschreibens des Heiligen Offiziums ab und möchte ein eigenes Dekret zu erlassen, dessen Text Pacelli beifügt. Bertram hat Pacelli gegenüber auch zugegeben, dass das Votum von Franz Xaver Seppelt – auf das sich der Nuntius in seinem Bericht Nr. 36723 vom 9. Januar 1927 gestützt hat –mit unzureichender Kenntnis der Sachlage verfasst worden ist. Auch Faulhaber sprach sich Pacelli gegenüber mit Nachdruck ebenfalls gegen die Veröffentlichung des Rundschreibens des Heiligen Offiziums aus. Der Kölner Kardinal Schulte hat dafür gesorgt, dass Robert Grosche, Arnold Rademacher und Hermann Peter Platz jegliche Zusammenarbeit mit der Una-Sancta-Bewegung einstellen. Der Meißener Bischof Schreiber – ein Schüler des Germanicums – versichert, dass die Una-Sancta Bewegung in seiner Diözese keine Bedeutung hat, und verspricht sein Engagement im Sinne des Rundschreibens. Der Trierer Bischof Bornewasser rät ebenfalls von der Veröffentlichung des Rundschreibens ab und möchte selbst ein entsprechendes Dekret erlassen.
[Kein Betreff]
Il Revmo Mons. Pizzardo





Il mio primo telegramma ufficiale N. 501 del 16 corrente fu da me dovuto inviare alla Segreteria di Stato

Poiché cotesta Suprema non divide i dubbi intrinseci2 da me sommessamente espressi, riconosco senz'altro (e ne chiedo umilmente venia) che posso aver errato anche nel caso presente, come di fatto erro quotidianamente nell'adempimento di questo ufficio, troppo superiore, massime nelle difficilissime circostanze attuali, alle mie forze, e dal quale perciò desidererei tanto di essere esonerato per ritirarmi a vita privata3 nell'esercizio del S. Ministero.
Per ciò che riguarda le ragioni estrinseche4, a chi vive, come il povero scrivente, qui in mezzo al fuoco incrociato degli attacchi, fra la vivissima eccitazione degli animi per i <vari>5Concordati


Checché sia di ciò, non appena mi pervenne, la mattina del 22 corrente, il telegramma cifrato dell'Eminentissimo Sig. Cardinale Segretario di Stato




L'Emo Cardinale Bertram


In termini assai energici (credo che sia mio dovere di riferirlo) si è espresso egualmente il menzionato Eminentissimo Cardinale von Faulhaber, con lettera del 23 corrente, contro la pubblicazione12 della Circolare, pur promettendo del pari di prendere i desiderati provvedimenti.
L'Emo Cardinale Schulte




Il Revmo e zelantissimo Mons. Schreiber


Il Revmo Mons. Vescovo di Treviri

Gli altri Revmi Ordinari non mi hanno ancora risposto.
Dopo di ciò, La prego di credere agli immutati ed immutabili sensi della mia umile, devota e riconoscente affezione, colla quale mi è grato di confermarmi
Suo Devmo Affmo
+ Eugenio Pacelli
1↑Seitenzählung von den Editoren eingefügt.
2↑"intrinseci" hds. von unbekannter Hand,
vermutlich vom Empfänger unterstrichen.
3↑"a vita
privata" hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger unterstrichen.
4↑"estrinseche" hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger
unterstrichen.
5↑"vari" hds. eingefügt, vermutlich von Pacelli.
6↑"Concordati" hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger unterstrichen.
7↑"legge scolastica" hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger
unterstrichen.
8↑"avvertire gli Ordinari […] loro clero e laicato" hds. von unbekannter
Hand, vermutlich vom Empfänger unterstrichen.
9↑"Circolare riservata" hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger
unterstrichen.
10↑"di Monaco" hds. vermutlich von Pacelli eingefügt.
11↑"senso della […] del
Documento" hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger unterstrichen.
12↑"contro la pubblicazione"
hds. von unbekannter Hand, vermutlich vom Empfänger unterstrichen.
13↑"inopportuna" hds. von unbekannter Hand unterstrichen,
vermutlich vom Empfänger.
Empfohlene Zitierweise
Pacelli, Eugenio an [Canali, Nicola] vom 28. April 1927, in: 'Kritische Online-Edition der Nuntiaturberichte Eugenio Pacellis (1917-1929)', Dokument Nr. 6798, URL: www.pacelli-edition.de/Dokument/6798. Letzter Zugriff am: 07.02.2025.Verlinkte Dokumente