Katholische Arbeiterinternationale
Nach dem Ersten Weltkrieg konnten die katholischen Arbeitervereine keine neuen Mitglieder gewinnen, weswegen eine Zentralisierung der bestehenden Strukturen ins Zentrum der Arbeit rückte. Nachdem bereits 1919 in Luzern und 1923 in Konstanz vorbereitende Konferenzen für eine katholische Arbeiterinternationale stattgefunden hatten, brachte die Ruhrbesetzung das Projekt ins Stocken und eine für Würzburg geplante Konferenz musste ausfallen. 1924 und 1926 tauschte man sich auf weiteren Konferenzen über die Lage der katholischen Arbeiter in Europa aus.
Entgegen der Hoffnungen der Verantwortlichen verwehrte Pius XI. bei einer Privataudienz anlässlich seines 50jährigen Priesterjubiläums 1929 der katholischen Arbeiterinternationalen seine Zustimmung und seinen Segen.
Quellen
Die katholische Arbeiterinternationale und Bericht über den ersten Internationalen
Kongress der katholischen Arbeitervereine in Köln. Vom 13. bis 15. Juli 1928,
München-Gladbach 1928.
Literatur
SCHÄFERS, Michael, Christliche Arbeitnehmerorganisationen, in: OBERREUTER, Heinrich
(Hg.), Staatslexikon. Recht - Wirtschaft - Gesellschaft 1, Freiburg im Breisgau
[u. a.] 82017, Sp. 1047-1054, hier 1051.
STEGMANN, Franz Josef, Christlich-soziale Bewegungen I-II, in: Lexikon für Theologie
und Kirche3 2 (1994), Sp. 1159-1161.
STEGEMANN, Franz Josef / LANGHORST, Peter, Geschichte der sozialen Ideen im deutschen
Katholizismus, in: EUCHNER, Walter [u. a.] (Hg.), Geschichte der sozialen Ideen in
Deutschland. Sozialismus - Katholische Soziallehre - Protestantische Sozialethik. Ein
Handbuch, Wiesbaden 22005, S. 599-866, hier 758.
WACHTLING, Oswald, Joseph Joos. Journalist, Arbeiterführer, Zentrumspolitiker.
Politische Biographie 1878-1933 (Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte B
16), Mainz 1974, S. 137-147.